Fachärztinnen für Allgemeinmedizin
Vorsorgeuntersuchungen
Vorsorgeuntersuchungen dienen dem frühzeitigen Erkennen von Krankheiten, sodass die Behandlung bereits in frühen Stadien eingeleitet werden kann und Folgeschäden vermieden werden oder sogar eine vollständige Wiederherstellung der Gesundheit möglich ist.
Jugendvorsorge J1
Jugendlichen zwischen 12 und 14 Jahren wird in unserer Praxis die Jugendvorsorgeuntersuchung angeboten. Neben einer ausführlichen körperlichen Untersuchung und einer Urinuntersuchung ist die Prävention ein wesentlicher Bestandteil der J1. Dazu gehören die Durchsicht des Impfausweises, das Schließen möglicher Impflücken und vor Allem Aufklärung über gesundheitsgefährtendes Verhalten sowie Aufzeigen von gesundheitsfördernden Maßnahmen. In einigen Fällen ist auch eine Blutuntersuchung sinnvoll.
Wir möchten unseren jugendlichen Patienten auf deren Wunsch die Möglichkeit geben die J1 teilweise ohne Eltern durchzuführen. Es kann sein, dass bestimmte Untersuchungen oder Gespräche im Beisein der Eltern als unangenehm empfunden werden und dadurch Hemmschwellen entstehen. Andere Jugendliche fühlen sich ohne das Beisein der Eltern Unsicher oder möchten eine vertraute Person bei sich haben. Schön wäre es, wenn Sie sich vor der Untersuchung darüber mit Ihrem Kind unterhalten. Ein zusammenfassendes Gespräch mit Patient und Eltern ist abschließend in jedem Fall vorgesehen.
Alle wichtigen Informationen sind hier zusammen gefasst.
Die ergänzende Jugendvorsorgeuntersuchung J2 wird ebenfalls ins unserer Praxis angeboten (15 – 17 Jahre). Die Kosten werden zunächst selbst übernommen und im Anschluss von den meisten gesetzlichen Krankenkassen rückerstattet.
Check up 35
Allen gesetzlich Krankversicherten wird ab dem 35. Lebensjahr alle 3 Jahre diese Untersuchung angeboten. Einmalig kann sie auch im Alter von 18 – 35 Jahren durchgeführt werden.
Von den gesetzlichen Krankenkassen wird eine Blutuntersuchung mit Bestimmung der Cholesterinwerte und Blutfette, des Blutzuckers und eine Urinuntersuchung übernommen. Zudem sind eine Anamnese und körperliche Untersuchung mit Blutdruckmessung Teil des Check-ups.
Bei Auffälligkeiten können dann weitere Untersuchungen oder eine Weiterleitung zu einem anderen Facharzt notwendig sein.
Auch eine Überprüfung des Impfausweises gehört zur Untersuchung. Bringen Sie diesen bitte unbedingt mit!
Die privaten Krankenversicherung übernehmen ebenfalls Check-up – bzw Vorsorge-Untersuchungen. Da es hier keine einheitlichen Regelungen gibt, sprechen Sie die übernommen Leistungen bitte zunächst mit Ihrem Versicherer bzw. Ihrer Beihilfe ab.
Hautkrebs-Screening
Allen gesetzlich Krankversicherten wird ab dem 35. Lebensjahr alle 2 Jahre ein Hautkrebsscreening angeboten.
Hautkrebs ist mit etwa 290 000 Neuerkrankungen jährlich die häufigste Kreberkrankung in Deutschland. Das Basaliom („weißer Hautkrebs“) ist die häufigste Hautkrebsart und bildet keine Metastasen („Tochtergeschwulste“). Plattenepithelkarzinome und das maligne Melanom („schwarzer Hautkrebs“) sind zwar seltener, können jedoch Metastasen bilden. Insgesamt sterben jährlich ca. 3500 Menschen an einer Hautkrebserkrankung.
Ziel des Hautkrebsscreenings ist das frühe Erkennen des Hautkrebes oder deren Vorstufen. Diese Frühformen sind gut behandelbar. Zudem klären wir im Rahmen des Screenings über Risikofaktoren – wie den Hauttyp, UV-Strahlung durch Sonnenbäder oder Solariumbesuche – und der Primärprävention von Hautkrebs auf. Grundpfeiler der Beratung sind die 10 Sonnenregeln.
Um einen optimalen Untersuchungsablauf zu gewährleisten, bitten wir Sie folgendes zu beachten:
- Bitte vereinbaren Sie einen Termin zum Hautkrebs-Screening. Falls möglich können wir das Screening gemeinsam mit dem Check-up 35 (alle 3 Jahre) oder der Krebsvorsorge Mann (jährlich ab dem 45. Lebensjahr) durchführen.
- Bei der Terminvergabe erhalten Sie einen Fragebogen Hautkrebsscreening, den Sie vor der Untersuchung ausfüllen sollen.
- Das Hautkrebs-Screening ist eine Ganzkörperuntersuchung, bei der Sie sich vollständig entkleiden müssen. Nur so können wir alle Haut- und einsehbare Schleimhäute beurteilen. Dafür ist es notwenig, dass Sie zur Untersuchung ohne Make-up, Nagellack und mit geöffneten Haaren erscheinen.
Krebsvorsorge Mann
Männern ab dem 45. Lebensjahr wird einmal jährlich eine Krebsvorsorge angeboten, die der Früherkennung von Krebserkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane dient.
Die häufigste Krebserkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane ist das Prostatakarzinom, das durch rektales Abtasten der Prostata erkannt werden kann. Ist der Tastbefund auffällig, sollte eine weiterführende urologische Diagnostik angeschlossen werden. Anders als die gutartige Prostatahyperplasie, die häufig durch einen verminderten Harnstrahl oder vermehrten Harndrang auffällt, verursacht das Prostatakarzinom erst spät Symptome.
Zur Krebsvorsorge gehört ebenfalls die Untersuchung der Hoden, des Penis und der Leistenregion.
Ergänzend kann mit einer Blutuntersuchung der PSA-Wert als Marker für das Prostatakarzinom bestimmt werden. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchung ist dies keine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Die Laborkosten belaufen sich auf etwa 20€. Vor der Laboruntersuchung sollte 24 Stunden keine Provokation der Prostata (z.B. Geschlechtsverkehr, Fahrradfahren) erfolgen.
Darmkrebsvorsorge
Frauen und Männern ab dem 50. Lebensjahr wird zur Früherkennung von Darmkrebs eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung angeboten. Teil der Vorsorge ist zunächst ein Gespräch über die möglichen Wege der Darmkrebsvorsorgen. Folgende Optionen stehen Ihnen zur Verfügung:
- Frauen von 50 bis 54 Jahren können jährliche einen Test auf occultes Blut im Stuhl durchführen („Stuhlkärtchen“)
- Männer von 50 bis 54 Jahren können zwischen einem jährlichen Test auf occultes Blut im Stuhl oder einer Darmspiegelung (Koloskopie, alle 10 Jahre) wählen
- Frauen und Männer ab 55 Jahre haben die Wahl zwischen einem Test auf occultes Blut im Stuhl, der alle 2 Jahre durchgeführt wird oder maximal 2 Früherkennungs-Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von 10 Jahren
Bei auffälligen Stuhltests besteht immer ein Anspruch auf eine Darmspiegelung. Außerdem kann eine Darmspiegelung, z.B. bei auffälligen Befunden in der vorherigen Untersuchung in einem kürzeren Intervall oder häufiger notwendig sein.
Hier finden Sie detailierte Informationen des gemeinsamen Bundesausschusses (gBA) zur Darmkrebsvorsorge für Frauen und zur Darmkrebsvorsorge für Männer.
Bauchaorten-Screening
Männern ab dem 65. Lebensjahr wird einmlig eine Ultraschalluntersuchung der Bauchaorta als Screeninguntersuchung angeboten. Ziel ist das frühzeitige Erkennen von Veränderungen, insbesondere sogenanner Aneurysmata („Aussackungen“) der Bauchaorta. Männer sind von diesen Veränderungen häufiger betroffen als Frauen. Bei auffälligen Befunden ist entweder eine regelmäßige Kontrolle (bei „milden“ Befunden) oder eine gefäßchirurgische Vorstellung sinnvoll.
Detailierte Informationen des gemeinsamen Bundesausschusses (gBA) zum Thema Bauchaorten-Screening finden Sie hier.
Hepatitis-Screening
Ab dem 35. Lebensjahr wird einmalig auf das Vorliegen einer Hepatitis B oder C gescreent. Diese Arten der Leberentzündung können bei Chronifizierung zu schweren Schäden der Leber führen und sollten daher entdeckt und behandelt werden.
Notfall-Daten und elektronische Patientenakte (ePA)
Falls Sie den Wunsch haben, können wir in unserer Praxis die Notfalldaten (Diagnosen, Medikamente, Allergien und Kontaktdaten von Angehörigen und Mitbehandelnden Ärzten) auf Ihrer elektronischen Gesundheitskarte speichern.
Zudem besteht die Möglichkeit die ePA zu befüllen. Dafür erhalten Sie von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse eine PIN mit der Sie das Befüllen der ePA erlauben müssen.
Ihre Daten dürfen immer nur mit Ihrer Zustimmung gespeichert oder geändert werden.
Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Organspende
Disease Management Programs (DMPs)
Disease Management Programs sind von den Krankenkassen unterstützte strukturierte Programme zur optimalen Versorgung bestimmter chronischer Erkrankungen. In unserer Praxis bieten wir die Programme für Krankheiten Diabetes mellitus (Typ 2), Koronare Herzkrankheit (KHK), Asthma bronchiale und chronisch obstruktive Bronchitis (COPD) an.
Wenn Sie an diesen Programmen teilnehmen möchten, wird über unsere Praxis zunächst eine Anmeldung an die Krankenkasse verschickt. Von da an werden wir Sie regelmäßig (meist alle 3 – 6 Monate) zu Terminen einbestellen, in denen wir gezielte Untersuchungen und Gespräche durchführen. So kann durch eine engmaschige medizinsiche Anbindung das Fortschreiten der Erkankungen gestoppt oder verlangsamt werden.
Diabetes mellitus (Typ 2)
Beim DMP Diabetes werden wir Sie alle 3 Monate zu Blutuntersuchungen einbestellen bei denen wir den Langzeit- & Nüchternblutzucker, sowie das LDL-Cholesterin bestimmen. Einmal jährlich wird eine umfangreichere Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt.
Je nach Blutergebnis wird die medikamentöse und nicht medikamentöse Therapie angepasst – das kann die Um- oder Einstellung auf ein neues Medikament aber auch den Auslassversuch einer Medikation bei sehr guten Werten bedeuten. Eine körperliche Untersuchung und anamnese ist ebenfalls Teil des Programms.
Zudem können Schulungen sinnvoll sein. Diese Schulungen bieten wir derzeit noch nicht in unserer Praxis an, können Sie jedoch bei Bedarf weiter vermitteln.
Zu den Untersuchungsterminen bitten wir Sie unseren Fragebogen Diabetes DMP auszufüllen und – wenn vorhanden – von Ihnen erhobene Vitalwerte, wie z.B. Blutdruck oder Blutzuckerbestimmungen mitzubringen.
Koronare Herzkrankheit (KHK)
Das DMP KHK beinhaltet eine Blutabnahme alle 3 Monate, bei der eine Cholesterinbestimmung im Fokus steht. Einmal jährlich wird eine umfangreichere Blut- und ggf. Urinuntersuchung durchgeführt. Zudem erhalten Sie einmal jährlich eine EKG.
Vor dem Arztgespräch bitten wir Sie unseren Fragebogen KHK DMP auszufüllen. Anhand Ihrer Beschwerden und der Blutbefunde wird mit Ihnen über eine Therapieanpassung oder weitere Diagnostik entschieden.
Die Symptome einer Verschlechterung oder eins Akutereignisses der koronaren Herzkrankheit (Angina pectoris oder Herzinfarkt) sollte jeder Betroffene kennen. Auch lebensstiländernde Maßnahmen sind für die Prognose der Erkrankung unerlässlich. Aus diesem Grund können Schulungen sinnvoll sein, die wir derzeit noch nicht in unserer Praxis anbieten. Bei Bedarf können wir Sie jedoch gern weiter vermitteln.
Asthma & COPD
Bei den Atemwegserkrankungen Asthma bronchiale und COPD werden in unserer Praxis im Rahmen des DMPs alle 3-6 Monate eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt. Zusammen mit einem Fragebogen Asthma DMP oder Fragebogen COPD DMP bildet diese die Grundlage für das gemeinsame Gespräch. Hier findet eine Anamnese, körperliche Untersuchung und die Überprüfung der Inhalationstechnik statt. Im Anschluss wird über eine mögliche Therapieeskalation (neue Medikation) oder – deeskalation (Medikation reduzieren) entschieden.
Bei Dauermedikation wird einmal jährlich eine Blutuntersuchung durchgeführt.
Zur Überprüfung der Inhalationstechnik sollten Sie Ihre Sprays und Inhalatoren sowie von Ihnen erhobene Messungen (z.B. Sauerstoffgehalt, Peakflow) mit zur Untersuchung bringen.
Mo – Fr 7.30 – 11.30
Di & Do 16.00 – 18.30
Akutsprechstunde
Mo – Fr 10.30 – 11.00
Infektsprechstunde
Mo – Fr 11.00 – 11.30 &
Di & Do 17.30 – 18.30